Sunday, November 28, 2010

Sankt Thomas Kreuz


Das St. Thomas Kreuz ist das Wahrzeichen der Thomaschristen. Dieses Kreuz wurde im 7. Jahrhundert aus Stein gehauen und befindet sich auf dem Thomasberg, wo der heilige Thomas sein Martyrium erlitten hat.
Drei steinerne Stufen symbolisieren das Leiden Christi auf Golgota. Dieses Kreuz stellt symbolisch dar, dass der Tod das Tor zum Leben ist oder, dass wir, die wir mit Christus gestorben sind, mit ihm leben werden und dass Christus, von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt (Röm. 6,3 –11).

Der Fuß des Kreuzes steht in einer Lotusblüte. Diese Blüte ist in der Religion der Hindus und Buddhisten ein heiliges und wichtiges Symbol. Es soll uns zeigen, dass sowohl Buddhisten als auch Hindus unseren christlichen Glauben tolerieren und uns menschlich akzeptieren.

Die vier Arme des Kreuzes enden in Blütenknospen. Diese Knospen sind Zeichen für die Auferstehung Jesu und das neue Leben. Das Kreuz zeigt nicht den Gekreuzigten, es betont die Auferstehung.

Die Taube auf der Spitze des Kreuzes ist das Zeichen für das Wirken des Heiligen Geistes.

Der syro-malabarische Gottesdienst (Qurbana)

Die syro-malabarische Liturgie ist die Liturgie der Thomaschristen von Indien und nicht nur eine der ältesten Liturgien des Christentums überhaupt, sondern auch die älteste, die sich außerhalb des römischen Reiches entwickelt hat. Der Begriff syro-malabarisch ist eine Kombination aus den beiden Wörtern „syrisch“ und „malabarisch“. Der heutige indische Bundesstaat Kerala war früher und ist auch heute noch bekannt als Malabar. Die liturgische Sprache war das Syrische in seiner östlichen Ausformung, die klassische Form des Aramäischen. Diese ostsyrische Liturgie wird in Malabar gefeiert, und darin hat die Bezeichnung syro-malabarisch ihren Ursprung. Seit 1962 wird statt des Syrischen die Landessprache Malayalam in der Liturgie gebraucht.
Die bewusste und aktive Teilnahme der Gläubigen ist in der Liturgie der orientalischen Kirchen stark betont und dies wird seit der letzten Liturgieerneuerung (II. Vatikanisches Konzil) voll verwirklicht, indem die jeweilige Landessprache gebraucht wird. „Qurbana“ ist ein aramäisches Wort. Aramäisch war die Muttersprache Jesu. Qurbana bedeutet „Darbringung“, Opfergabe oder Opfer. Der gesamte Qurbana ist eine ständige Darbringung von Lob, Ruhm, Ehre, Dank und Anbetung an den dreieinigen Gott und erinnert an das Leben, das Leiden, den Tod, das Begräbnis, die Auferstehung, die Himmelfahrt und die Wiederkunft Christi, des Erlösers. Die Auferstehung und seine Wiederkunft werden sehr stark betont und daher überwiegt, was die Körperhaltung angeht, das Stehen gegenüber dem Sitzen oder Knien. In der Liturgie der orientalischen Kirche wird der Mysteriumsaspekt besonders unterstrichen. Wiederholungen sind selbstverständlich in dieser Liturgie. Der Wortgottesdienstteil wird am Bemma – dem Altar des Wortes - gefeiert. Dieser Teil enthält mehr katechetische und didaktische Elemente. Deshalb wird er zum Volk zugewandt gefeiert. Wenn es um die Darbringung des Opfers geht, drehen sich die Priester zum Altar – der gewöhnlich nach Osten ausgerichtet ist. Die theologische Erklärung dieses zum Altargewandtseins ist folgende: In dem Qurbana – der Darbringung des Opfers - bringt der Priester zusammen mit den Gläubigen als betende Gemeinde das Opfer dar. Er ist zwar Haupt der Gemeinde, doch ist die Gebetsrichtung des Hauptes die gleiche wie die der Gemeinde.

Die syro-malabarische Kirche

Die Katholische Kirche ist die Gemeinschaft der westlichen Kirche mit 22 katholischer Ostkirchen. Sie umfasst 23 Teilkirchen mit eigenem Ritus, die nach eigener Rechtsordnung leben. Die syro-malabarische Kirche ist eine der katholischen Ostkirchen. Als katholische Ostkirchen werden jene Ostkirchen bezeichnet, die mit der römisch-katholischen Kirche und dem Papst von Rom in Glaubens-, Gebets- und Sakramentengemeinschaft stehen. Sie feiern den Gottesdienst nach verschiedenen östlichen Riten und stehen in ihrer Tradition und hierarchischen Verfasstheit den anderen Ostkirchen nahe, erkennen jedoch den Papst als Oberhaupt der Weltkirche an. Der Begriff erklärt sich aus der politischen Geografie des Römischen Reichs, das sich in der Spätantike in ein weströmisches und ein oströmisches Reich aufspaltete. Die im östlichen Teil des Imperium Romanum geborenen Kirchen mit ihren Nachfolgekirchen sowie deren Tochtergründungen in Missionsgebieten nebst Nachfolgekirchen bilden zusammen die Ostkirchen.
Die Wurzeln der syro-malabarischen Kirche gehen auf den Apostel Thomas zurück. Im Jahre 52 nach Christus landete der Apostel Thomas, einer der Zwölf, in Kranganore - einer Hafenstadt an der Westküste Indiens - im Bundesstaat Kerala. Jüdische Gewürzhändler, die sich in Indien angesiedelt hatten, boten ihm erste Kontaktpunkte in diesem Land. Die Frohbotschaft, die der Apostel Thomas brachte, fand empfängliche Herzen nicht nur unter den Juden, sondern auch unter den Hindus des Landes. Sogar Adelige ließen sich taufen, und so entstand die erste christliche Gemeinde. Dank seiner Mission entstanden in Kerala eine kleine und sieben große Gemeinden. Ihre Nachkommen nennen sich heute noch nach seinem Namen Thomaschristen.
Aufgewachsen im kulturellen und religiösen Milieu des Landes atmet die Syro -malabarische Kirche den Geist Indiens und wird vom Volk als eine der Religionen Indiens anerkannt. Die Thomaschristen sind "Hindus in ihrer Kultur, Christen in ihrer Religion und orientalisch in ihrer Liturgie". Im vierten Jahrhundert traten sie in Verbindung mit der chaldäischen Kirche Syriens (Selucia Ctesiphon), die von Mar Mari und Mar Addai, zwei Jüngern des Apostels Thomas, gegründet worden war und daher den Apostel Thomas als Vater im Glauben verehrten. Sie übernahmen von dort die ostsyrische Liturgie, die von da an unter dem Namen syro-malabarischer Ritus bekannt ist.
Die Syro- malabarische Kirche ist eine „Kirche eigenen Rechts“ (ecclesia sui iuris) mit weltweit ca. 3,8 Millionen Mitgliedern und ist vor allem im indischen Unionsstaat
Kerala, aber auch in den indischen Diözesen Bangalore, Delhi und Madras-Mylapore, sowie den USA, Kanada, Europa und der Golfregion verbreitet. Ihr Oberhaupt ist der Großerzbischof George Alencherry . Sie ist in ca. 3200 Gemeinden, 24 Diözesen und 5 Erzdiözesen ausgegliedert. Ihr gehören ca. 9121 Priester an, von denen 4836 Ordenspriester sind. Es gibt 10 Institute geweihten Lebens und Gesellschaften apostolischen Lebens syro-malabarischen Ursprungs für Männer und 40 für Frauen mit über 42000 Mitgliedern (36611 Frauen, 6836 Männer). Außerdem zählt sie ca. 2607 Seminaristen in 71 Seminaren. Die syro-malabarische Kirche ist – nach der ukrainischen Kirche – nicht nur die zweitgrößte der 22 ost-katholischen Kirchen, sie ist auch eine der aktivsten und vitalsten katholischen Kirchen weltweit. Die Kirche unterhält mehrere hundert Schulen und Hochschulen, über tausend Kindergärten und einige hundert Ausbildungs- und Weiterbildungszentren. Dadurch wurde in Kerala eine fast 95%ige Alphabetisierung erreicht, während die Analphabetenquote in Indien 2001 bei 43% lag.

Qurbana- Deutsch (1)Symbole


Regisseur - Thomas karukayil

Qurbana-Deutsch (2) Symbole 2

Qurbana-Deutsch (3) Malayalam Lieder

Qurbana-Deutsch (4) Malayalam Lieder

Qurbana-Deutsch (3) Syrische Lieder

Qurbana-Deutsch (4) Syrische Lieder